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Gelungene Doppel-Premiere

Maschimaschine: Erstmals spielt das „Theater im Steinbruch“ im Winter, erstmals im Saal

Zum ersten Mal ein Winterstück und somit zum ersten Mal überhaupt Saaltheater: Für den Verein „Theater im Steinbruch“ fand am Samstag in der ZPE-Festhalle eine doppelte Premiere statt. Und die ist mehr als gelungen.

Mit „Maschimaschine“ von Paul Maar ist den Schauspielerinnen und Schauspielern um Regisseurin Simone Allweyer ein Volltreffer gelungen. Das Stück ist temporeich und kurzweilig , es lebt von seinen hervorragenden Darstellern und von seiner Situationskomik. Außerdem zeigt es Kindern, wie Theater entsteht: Als der Vorhang aufgeht, ist das Stück nämlich noch lange nicht fertig. Zu sehen sind vier Jugendliche, die Theater spielen möchten. Sie denken sich eine spannende Geschichte aus: Ein Professor hat general mit seinen beiden Assistenten eine geniale Maschine entwickelt, die bewacht werden muss, da ein Bösewicht sie stehlen will. Doch schon zu Beginn kommen Fragen auf: Was macht eigentlich eine gute Aufführung aus, wer bekommt welches Kostüm, wie muss ein Bösewicht schauen, um überhaupt überzeugend zu sein?

Richtige Probleme zeigen sich dann, als das Stück sich verselbstständigt, der Böse wirklich böse wird und plötzlich ein echter Professor auftaucht. „Maschimaschine“ kommt bei den Kindern an, sie lachen, fiebern mit und werden auch immer wieder in die Handlung eingebunden, so dass nie Langeweile aufkommt. Doch das Stück spricht nicht nur Kinder an, auch die Erwachsenen im Publikum amüsieren sich köstlich. Das ist allem voran den Akteuren zu verdanken, die eine fantastische Leistung zeigen: Die Lacher auf seiner Seite hat Gunter Hauß als Roderich, der immer nur ans Essen denkt und so wunderschön beleidigt sein kann. Moritz Vogel als Axel, Simone Bruder als Hanna und Rebekka Holzer als Biggi überzeugen genauso wie Hans Bürkin als Professor Siegelmayer. Bewundernswert, wie er es durchhält, am Ende jeden Satz rückwärts zu sprechen.

Fazit: Auf keinen Fall verpassen, „Maschimaschine“ ist absolut sehenswert! Zwei Gelegenheiten gibt es noch.

Badische Zeitung, 20.01.2003

Maschine geklaut

Kindertheater in Emmendingen: Komik pur

Wie entsteht eigentlich Theater? Dazu muss man keine trockene Abhandlung lesen. Viel mehr Spaß macht Groß und Klein ein Besuch beim Kindertheater des „Theaters im Steinbruch“, das am Wochenende das Stück „Maschimaschine“ von Paul Maar (der „Sams“-Vater) aufführt.

Denn wenn sich der Vorhang hebt, ist dieses Stück noch lange nicht fertig, es fehlt einfach an allem: am Bühnenbild, an der Geschichte, an der Musik . . . Doch nicht etwa, weil die Akteure unter der Regie von Simone Allweyer so nachlässig geprobt hätten, sondern weil es der Autor so will. Die Story geht so: Vier Kinder denken sich eine spannende Geschichte für Kinder aus – von einer Supermaschine, die drei Professoren bewachen sollen und die ein Bösewicht zu stehlen versucht. Die Rollen sind schnell verteilt, es wird inszeniert und improvisiert – doch dann passiert einiges Unvorhergesehene. Der „Bösewicht“ wird wirklich böse und klaut eine richtige Supermaschine, die in unkundiger Hand zu umwerfend komischen Ergebnissen führt.

Es ist ein Stück, das mit viel Tempo und Spritzigkeit besticht und darüber hinaus eine Unmenge Situationskomik bietet. Die Schauspieler, 16 bis 29 Jahre jung, sind Amateure – doch haben sie schon etliche Jahre Bühnenerfahrung, im Kinder- und Erwachsenentheater des „Theaters im Steinbruch.“

Badische Zeitung, 22.01.2003