Presse

Kindertheaterstück

Nahezu 200 Besucher kamen am vergangenen Sonntag bei hochsommerlichen Temperaturen zur Premiere des Kinderstücks „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“ in das Theater im Steinbruch.

Die lustigen und spannenden Abenteuer von Lukas, dem Lokomotivführer (Jan Schmidt), Jim Knopf (Raphael Hartmann) und deren Lokomotive „Emma“ wurden von Regisseurin Simone Allweyer (Kulturpreisträgerin der Stadt) mit jeder Menge Musik, Gesang, Tanz, Spezialeffekten (u.a. ein brennender Vulkan) und weiterer Einlagen (Jonglagen, Gymnastikdarbietungen) mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt. Nach dem großen Erfolg des Vorjahres hatte erneut der als „Entenmann“ bekannte Emmendinger Komponist und Musiker Michael Bach die musikalische Gesamtleitung inne. Das kunterbunte Spektakel mit über 30 Darstellern und phantastischen asiatischen Kostümen kam sowohl bei den kleinen als auch bei den großen Besuchern glänzend an, wenngleich die Spieldauer von fast drei Stunden für jüngere Besucher fast ein wenig zu lange erscheint. Mit donnerndem Applaus wurden die Darsteller von der Bühne verabschiedet und selbst der einsetzende Gewitterregen zum Ende des Stücks konnte die gute Stimmung nur bedingt trüben.

Beachtlich ist vor allem das Pensum von Jan Schmidt, der sowohl eine Hauptrolle beim Erwachsenenstück „Lumpacivagabundus“ als auch beim Kinderstück innehat. Mit großer Spielfreude, markanter Stimme, enormer Textsicherheit und gekonnter Mimik stellte er sein besonderes schauspielerisches Können abermals unter Beweis. Erst vor wenigen Monaten war der Teninger in einer größeren Nebenrolle im Fernsehfilm „Schwarzwaldklinik“ einem Millionenpublikum aufgefallen.

Emmendinger Tor, 28.06.2006

Begeisterndes Theater mit erfrischendem Witz

“Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer” : Die Emmendinger Freilichtbühne trifft mit ihrem Sommerstück den Nagel auf den Kopf — für Kinder und Erwachsene

In der Kürze liegt die Würze. Stimmt nicht immer. Besonders dann nicht, wenn Nachwuchsschauspielerinnen und -schauspieler des Ensembles “Theater im Steinbruch” eines der bekanntesten Kinderstücke der Welt spielen. Die Aufführung “Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer” zog über zweieinhalb Stunden die zahlreichen kleinen und großen Besucher in seinen Bann. Bei der Premiere des weltbekannten Kinderstücks von Michael Ende kam keinerlei Langeweile bei den kleinen und schon gar nicht bei den großen Besuchern auf.

Die Regisseurin und Kulturpreisträgerin der Stadt Emmendingen Simone Allweyer versteht es immer wieder, bei den Freiluftaufführungen die Kinderstücke mit liebenswerter Ironie und Lebensweisheiten zu garnieren. Damit ist dieses Theater bei genauem Zuhören für die Erwachsenen genauso vergnüglich wie für die Kinder und Jugendlichen.

Sahnehäubchen bei dieser Inszenierung sind die Musikeinlagen vom “Entenmann” Michael Bach, der eigens für diese Aufführung ein Musikstück komponierte. Experiment gelungen, so kann auch der wiederholte Kulissenwechsel während des Stücks bezeichnet werden. Mehrmalig wechselt die Spielszene zwischen Lummerland und Kummerland oder direkt zum Kaiser von China. Während geschickte und fleißige Helfer in Windeseile die Umbauten bewältigen, begeistern die kleinen Akteure ihre Gäste mit Jonglage und artistischen Darbietungen.

Hier zum Szenario: Das Land Lummerland wird zu klein für seine immerhin fünf Bewohner. Der Lokomotivführer Lukas (Jan Schmidt) und sein bester Freund Jim Knopf (Raphael Hartmann) verlassen bei Nacht und Nebel die Insel. Sie landen in der Hauptstadt von China, wo sie von der kleinen Ping Pong (Lea Striegel) erfahren, dass die Prinzessin Li Si (Rebecca Schneider) verschwunden ist, und machen sich auf, sie zu suchen. Um das Königskind wieder zu finden gibt es nur eine Möglichkeit: das Tal der Dunkelheit. Nur ganz knapp entkommen die beiden Abenteurer dem Tod und erreichen die Wüste namens “Das Ende der Welt” . Dort erleben sie erst einen großen Schrecken, lernen dafür jedoch den freundlichen Scheinriesen Herrn Tur Tur (Jonathan Vöhringer) kennen. Als sie nicht auf ihn hören wollen, hilft er ihnen weiter und führt sie bis zum Mund des Todes. Mit Hilfe des Halbdrachens Nepomuk (Myrielle Meier) gelangen sie in die Drachenstadt Kummerland und zur Alten Straße 133, wo die Schule der bösartigen Lehrerin Frau Mahlzahn (Thea Weiser) liegt. Sie erfahren, dass viele Kinder, unter ihnen die vermisste Prinzessin Li Si, von einer Seeräuberbande entführt und an Frau Mahlzahn verkauft worden sind. Jim Knopf und Lukas können Frau Mahlzahn überwinden und die Kinder befreien. Auf dem gelben Fluss, der an Frau Mahlzahns Haus vorbei- und unterirdisch durch die Krone der Welt fließt, kehren sie nach China zurück, wo sie erneut weitere Überraschungen erleben.

Mehr wird nicht verraten. Eines ist jedoch klar: Viel Spielwitz und eine schauspielerische Glanzleistung sämtlicher Akteure machen deutlich, dass es noch Unterhaltung jenseits der Fußballeuphorie gibt. Davon lassen sich selbst Väter. anstecken und überzeugen.

Badische Zeitung, 27.06.2006

Sonntag ist Premiere: Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer

Nach vielen schweißtreibenden Proben ist es am kommenden Sonntag um 16 Uhr endlich soweit: Das „Theater im Steinbruch“ feiert die Premiere seines neuen Kinderstückes „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“ nach dem Buch von Michael Ende.

Regisseurin Simone Allweyer gibt sich zuversichtlich, obwohl ihr das launische Wetter fast einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Die Probenarbeit (seit Fasnacht) mit den rund 30 Akteuren und vielen Helfern hinter den Kulissen wurde anfangs durch das nasse und kalte Wetter erschwert. Zuletzt „stöhnte“ das Ensemble unter den heißen Temperaturen. Nichtsdestotrotz können sich die kleinen und großen Theaterfans nun auf die große Premiere am Sonntag freuen. Nach den Pfingstferien begann die heiße Phase. Die täglichen Proben dauern im Schnitt fünf Stunden. Ein riesiges Pensum, das die Akteure da leisten. Vor allem „Lokomotivführer“ Jan Schmidt, der auch im Erwachsenen-Stück die Hauptrolle innehat. Allweyer freute sich im ET-Gespräch zudem über das erfolgreiche Probenwochenende Mitte Mai in Herrischried (Schwarzwald). Wie bereits in den Vorjahren wird bis zur letzten Minute noch an den Dialogen und Szenen akribisch gefeilt. Die lustigen und spannenden Abenteuer von Jim Knopf und Lukas, dem Lokomotivführer auf ihrer Reise um die Welt werden einfallsreich und musikalisch in Szene gesetzt. Klein und Groß dürfen sich also auf eine tolle Vorstellung freuen.

Emmendinger Tor, 21.06.2006

Kinderfest im Theater im Steinbruch

Bei den Proben für das Kinderstück “Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer” werden selbst die Requisiten zu heiß

Die Atmosphäre hat ein bisschen was von einem Kinderfest. Alles wuselt, springt und hüpft durch die Gegend, um sich dann wieder ganz konzentriert einem Spiel zu widmen — und das heißt in diesem Jahr beim Theater im Steinbruch “Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer”, ein Kindertheaterstück nach dem gleichnamigen Buch von Michael Ende.

Rund 35 Mitspieler feilen in brütender Hitze an den Szenen für das muntere Stück. Die grausame Lehrerin schwitzt auf der sonnendurchfluteten Bühne mindestens ebenso wie ihre Schüler auf ihren Steinsitzen, die so heiß sind, dass Regisseurin Simone Allweyer ganz schnell Handtücher und Jacken zum Unterlegen verteilt. “Nicht grinsen”, ermahnt sie die Kinder. Schließlich haben die in dem Stück heftig zu leiden unter der bösen Frau Mahlzahn, einem gefürchteten Drachen in der Drachenstadt, die Unwissenheit genauso hart bestraft wie perfektes Wissen. Deren Zöglinge sollen nicht selbst denken, sondern gehorchen, und was wahr ist, bestimmt sie ohnehin allein. “Ganz bedrohlich muss es aussehen”, schärft Simone Allweyer der “Lehrerin” ein, lässt die Szene noch ein paar Mal wiederholen, bis es endlich gefährlich genug wirkt.

Nach Fasnacht haben die Proben begonnen; im Gegensatz zur Geschichte im Stück, in dem die Kinder nie Ferien haben, gab es Ferienpausen und den schwierigen Wiederanfang danach und natürlich die Probleme mit dem Wetter, das anfangs die Proben draußen verhinderte. Dafür organisierte Monika Wipfler ein Probenwochenende in Herrischried. “Das hat schon viel gebracht”, freut sich Simone Allweyer. Geprobt wird jetzt, in der heißen Phase vor der Premiere am kommenden Sonntag, täglich. Zeit für Hausaufgaben sollte den jungen Akteuren auch noch bleiben… Für die Regisseurin ist es ohnehin “zurzeit ein Fulltimejob”.

Die größte Herausforderung sind freilich die vielen Bühnenbilder, erzählt Simone Allweyer. Beim Erwachsenentheater ist der Wechsel der Szenerie schon fast üblich, für das Kindertheater neu. Doch für dieses Stück werden sechs verschiedene Märchenwelten benötigt, Lummerland und Kummerland, China, die Wüste, das Drachenland und das Meer. Das macht nicht nur den Bühnenbauern sehr viel Arbeit, sondern auch den Schauspielern (noch dazu oft in Personalunion) — der Umbau muss auf offener Bühne in das Stück integriert werden. Dabei helfen viel Musik — die Michael Bach eigens für das Stück geschrieben hat — und eine “Zirkuspause”, die Sabine Rehm betreut. Und bei den Proben eine Melonenpause, fruchtige Erfrischung für die verschwitzten Akteure. Die sind mit Feuereifer bei der Sache, finden die Pause schon zu lang: “Können wir die Kampfszene nochmal proben?” Aber gern!

Nicht nur für die Kleinen bedeutet das Stück zurzeit harte Arbeit. Der Aufwand für die Kostüme steht dem beim gerade fertig gestellten Bühnenbild nicht nach. Karin Sulzberger kommt mit dem Leiterwägelchen und zwei Nähmaschinen, um die letzten Änderungen vorzunehmen, sei’s wegen einer neuen Idee oder weil die Sachen plötzlich zu eng sind und die Nähte zu platzen drohen. Dann muss “Emma” noch schwarz lackiert werden, wie sich das für eine Lokomotive gehört. Eigentlich ist sie mal ein Rasenmäher gewesen, hat aber bereits Übung im Lokomotivendasein: Das Theater im Steinbruch hat sie von einer Bühne in Grötzingen gekauft, die den “Jim Knopf” schon mal gespielt hat.

Und die große Konkurrenz Fußballweltmeisterschaft? Zwar liegt auf der Bank ein Kinder-Fußball-Lexikon, doch bis jetzt gab es noch keine Konflikte. “Die Jungs kommen brav zur Probe” , lobt Simone Allweyer, “es ist allen klar, dass es ernst wird.” Mag sein. Doch wenn man bei den Proben zuschaut, wird klar: Es ist auch eine ganze Menge Spaß dabei. Und der wird Groß und Klein bei den Aufführungen ganz sicher anstecken.

Badische Zeitung, 21.06.2006