Presse

Der Papst in der Stadt – und alles ist Theater!

Zum Jahresbeginn kommt der Papst nach Emmendingen…

Das Ensemble des Theaters im Steinbruch führt als Saisoneinstieg im Fest- und Theatersaal des ZPE am Freitag, 9. Januar, um 20 Uhr die Komödie „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ von Joao Bethencourt auf. Das geht aus einer Pressemitteilung des Theaters hervor.

Kurz zum Inhalt: Sarah Leibowitz ist von ihrem Mann Sam, einem unkonventionellen, leicht verrückten Idealisten, einiges gewöhnt, etwa, dass er im Verwaltungszentrum eines Chemiekonzerns die Hosen herunterlässt, um für den Umweltschutz zu demonstrieren oder auch schon mal die Schwiegeroma in den Swimmingpool schubst. Aber dass er eines Tages mitten in New York den Papst als zufälligen Fahrgast in seinem Taxi kidnappt, das geht zu weit. Dennoch, ein Gast ist ein Gast und so verwundert es nicht, dass sich das Oberhaupt der katholischen Kirche in der etwas anarchischen aber liebenswerten Familie des jüdischen Taxifahrers Samuel Leibowitz pudelwohl fühlt.

Joao Bethencourts Stück ist, verpackt in eine turbulente Komödienhandlung, ein Plädoyer für Akzeptanz und Menschlichkeit über die Grenzen von Religion, Weltanschauung und sozialer Stellung hinweg und in einer Zeit, in der skrupellose Spekulanten und religiöse Fanatiker dem Weltgeschehen ihren Stempel aufdrücken, aktueller denn je.

Die weiteren Aufführungstermine sind der 11., 16., 17., 23., und 24. Januar, Vorstellungsbeginn ist jeweils um 20 Uhr. Wer noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk ist, kann Eintrittsgutscheine bei der Firma Optik Wipfler in der Lammstraße erwerben.

Badische Zeitung, 05.12.2008

Am Anfang war das Chaos

Bei den Proben wird noch mächtig gerödelt, doch schon jetzt lässt sich absehen: Die Komödie „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ des Theaters im Steinbruch wird ein Riesenspaß für die Zuschauer!

Noch sind die Proben ein bisschen chaotisch: Der Technik fehlt ein kleines, aber wichtiges Verbindungsstück, das Michael Kraus noch schnell holen muss, Simone Allweyer sucht verzweifelt die Einkäufe, die sie im Stück auspacken wird, und selbst eine Änderung mit den Schuhen muss besprochen werden. Doch wer das Vergnügen hatte, dem Team vom Theater im Steinbruch bei der Arbeit zuzuschauen, ist sicher: Es wird eine turbulente, witzige Aufführung!

Gespielt wird „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“, eine Komödie von Joäo Bethencourt in Bearbeitung und unter der Regie von Gunter Hauß. Mit Argusaugen verfolgt er das Geschehen auf der Bühne, merkt kleine mögliche Änderungen an, die Assistentin Beate Arnold sorgsam vermerkt. Eigentlich spinnt ihm das Stück schon seit zweieinhalb Jahren im Kopf herum, erzählt er – seit er es gelesen hat. Denn dabei kamen ihm schon „50, 100 Ideen“ für die Umsetzung, am liebsten hätte er es gleich inszeniert. Dazu kommt, dass es sich zwar um eine turbulente Komödie mit Witz und viel Dynamik handelt, sich dahinter jedoch ein Plädoyer für Frieden und Menschlichkeit verbirgt. Denn der Kidnapper will kein Geld, sondern – aber das sei hier noch nicht verraten. Schließlich ist es ja auch kein gewöhnlicher Kidnapper, sondern ein jüdischer Taxifahrer – und in dessen temperamentvoller, etwas chaotischer Familie fühlt sich „Mr. Papst“ rasch wohl, während ihn ein Großaufgebot von Polizei und Armee eifrig sucht…

Die Leseproben haben im September begonnen, die Stellproben im Oktober, anfangs zweimal, seit Mitte November dreimal die Woche. Die Zeit braucht es auch, wegen der Weihnachtspause. Die ist für die Theaterspieler schon seit dem 30. Dezember ’rum, die Proben laufen auf Hochtouren. Eine Rolle, die der Leibowitz-Tochter Miriam, ist doppelt besetzt, weil Darstellerin Juliana Bachert früher als geplant ihr Australien-Schuljahr beginnen muss. So springt Regieassistentin Thea Weisser ein.

Viele scheinbare Kleinigkeiten werden abgearbeitet. Ein Bekannter brachte extra original amerikanische Chipstüten (allerdings leer) mit – Chio Chips sollen in New York natürlich nicht herumliegen! Auch das Bühnenbild ist inzwischen fertig, muss aber noch in die Festhalle des Zentrums für Psychiatrie gebracht werden, wo Aufführung und Proben stattfinden. Mit den Nachrichten aus der Technik klappt es zwar noch nicht immer ganz pünktlich – aber schließlich sind ja auch noch sechs Tage Zeit. Und die werden genutzt – Happy End nicht nur im Stück! Die Akteure jedenfalls haben ihre Rollen schon großartig drauf – unbedingt ansehen!

Badische Zeitung, 03.01.2009

Viel Theater zum Jahresanfang

Ein Theatererlebnis der ganz besonderen Art erwartet die Besucher am kommenden Freitag, 9. Januar um 20 Uhr in der ZPE-Festhalle. Das Ensemble des Emmendinger „Theaters im Steinbruch“ führt als Winterstück (Regie Gunter Hauß) die Premiere der Komödie „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ von Joao Estevao Bethencourt auf. Weitere Vorstellungen gibt es am 11., 16., 17., 23. und 24. Januar um jeweils 20 Uhr an gleicher Stelle.

Inhalt in Kürze: Papst Albert IV. (Gottfried Groener) hat eine anstrengende Reise nach New York unternommen. Als er sich unerkannt zwei Tage Ruhepause in einem Karmeliterkloster gönnen will, verlässt er das Hotel durch den Hinterausgang und setzt sich in ein Taxi. Dieses Taxi gehört dem Juden Samuel Leibowitz (Christian Fuhrmann), der durch seinen Ideenreichtum seine Frau (Simone Allweyer) schon oft zur Verzweiflung getrieben hat. Nun hat er wieder eine „geniale Idee“: Er entführt den Papst, aber nicht um Geld, sondern um 24 Stunden Frieden auf der Welt zu erpressen. Dieser Einfall gefällt dem Papst, der sich bei der Familie sichtlich wohl fühlt. Mehr wird an dieser Stelle aber nicht verraten. Jedenfalls erwartet die Besucher ein überaus spritzig, turbulent und abwechslungsreich inszeniertes Theaterstück voller Witz und überraschender Wendungen mit einem tiefernsten Hintergrund. ET-Redakteur Detlef Berger hatte bereits im Vorfeld der Premiere die Gelegenheit, das Stück in längeren Auszügen zu sehen. ET-Tipp: Unbedingt hingehen! Es darf kräftig gelacht werden!

Emmendinger Tor, 07.01.2009

Und der Papst schält die Kartoffeln

Szenenapplaus, spontanes Gelächter und ein rundum zufriedenes Premierenpublikum: Das Theater im Steinbruch hat mit der Komödie „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ einen Volltreffer gelandet. Das witzige, turbulente und zugleich anspruchsvolle Stück, hervorragend gespielt von einem Laienensemble auf sehr hohem Niveau, riss die Besucher am Freitagabend in der Festhalle des Zentrums für Psychiatrie zu wahren Beifallsstürmen hin. Und ruft so ganz nebenbei zu Menschlichkeit und Frieden auf.

Dabei beginnt die wohl bekannteste Komödie von Joao Bethencourt höchst unfriedlich und auch im weiteren Verlauf gehören turbulente, bewaffnete Szenen dazu. Der jüdische Taxifahrer Sam bringt den Papst mit vorgehaltener Pistole in sein Haus. Schon da zeigt sich eine große Stärke des Teams unter Regie von Gunter Hauß: Mimik und Gesten passen perfekt.

Gottfried Groener steht als Papst Albert IV. (fast) immer ein bisschen über den Dingen, strahlt gekonnt Ruhe, Gelassenheit und Freundlichkeit aus. Ganz anders sein aufgeregter Kidnapper. Christian Fuhrmann fuchtelt nervös mit der (ungeladenen) Waffe herum, vermittelt eine schöne Mischung aus Angst, Zielstrebigkeit und Stolz – und ein klein bisschen Verrücktheit.

Großartig spielt Simone Allweyer, sie lebt Sams Frau Sarah förmlich. Man kann ihr die Nachrichten fast vom Gesicht ablesen, ihre Sorgen um die Familie. Ebenso gekonnt gibt sie die sorgsame Hausfrau und arrangiert sich mit der ungewohnten Lage: Sie begrüßt den Papst wie einen Gast auf der Dinnerparty – und der geht nicht nur darauf ein, sondern beginnt sich in der Familie schnell wohlzufühlen. Schließlich schält er sogar die Kartoffeln. Der Kontrast zwischen der liebenswert-chaotischen häuslichen Atmosphäre und der dramatischen Handlung macht einen Reiz des Stückes aus.

Dazu gehören die Kinder Miriam und Irving, überzeugend gespielt von Benedikt und Juliana Bachert, die auch im Leben ein Geschwisterpaar sind und im Stück gekonnt zwischen Coolness und Begeisterungsfähigkeit schwanken. Benedikt Bachert wirbelt als „Kollaborateur“ seines Vaters über die Bühne, Schwester Juliana hält alle auf dem Laufenden.

In die ganz normalen alltäglichen Familienreibereien platzt schließlich noch der Rabbi – Michael Schäfer gibt ihn mit leichtem Jiddisch und ungemein scharfsinnig. In bester Sherlock-Holmes-Manier kommt er Sam auf die Spur. Da helfen keine Ablenkungsmanöver, sondern nur ein deftiger Rausschmiss – Sam alias Christian Fuhrmann in Höchstform. Wieder vereint er in sich Widersprüche: Er fordert einen Friedenstag statt Lösegeld – und verteidigt sein Haus mit Dynamit…

Die Zuschauer fiebern mit: Wie löst sich der Knoten? Denn bald marschieren Polizei und Armee vor dem Haus der Familie Leibowitz auf, um den Papst zu befreien. All dies erfährt das Publikum ebenso wie die Nachrichtenlage aus dem Off (Sprecher Clemens Hohler, Clemens Allweyer, Gunter Hauß). Den Hardliner Kardinal O’Hara (Harald Hornung) erlebt es dagegen stilecht auf der Bühne.

Fazit: Unbedingt anschauen! Sonst geht’s einem wie Oberbürgermeister Schlatterer und den Bundestagsabgeordneten, die Theater-Vorsitzender Hans-Joachim Wipfler entschuldigte, weil sie beim Neujahrsempfang mit dem Ministerpräsidenten in Freiburg seien. Man müsse das verstehen, meinte er. Das Publikum war anderer Meinung… Aber es gibt ja noch weitere Aufführungen!

Badische Zeitung, 13.01.2009

Eigenwillige Papst-Entführung sorgt für turbulente Szenen – am Freitag geht’s weiter

Theater im Steinbruch feierte gelungenes Premierenwochenende seines Winterstückes

Einen erfolgreichen Auftakt feierte das Theater im Steinbruch am vergangenen Wochenende mit dem Winterstück „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“. Etwa 200 Gäste in der ZPE-Festhalle waren von der einfallsreichen Inszenierung der Komödie von Joao Bethencourt (Regie Gunter Hauß) restlos begeistert.

Über 100 Zuschauer wohnten der Premiere am Freitag bei. Regisseur und Akteure setzten das Stück des brasilianischen Dramatikers und Regisseurs mit professioneller technischer Unterstützung gekonnt in Szene. Natürlich bietet die originelle, gewiss nicht alltägliche Story auch genügend Raum für Improvisationen und schauspielerisches Talent. Der Papst wird schließlich nicht jeden Tag entführt. Im Mittelpunkt der turbulenten Komödie steht die Familie des jüdischen Ehepaares Sam (Christian Fuhrmann) und Sara Leibowitz (Simone Allweyer). Taxifahrer Leibowitz entführt Papst Albert IV. (Gottfried Groener) bei einer New York-Reise mit dessen Einverständnis und versteckt ihn bei sich zu Hause. Doch nicht um Geld, sondern um 24 Stunden Frieden auf der Welt zu erpressen. Eine Idee, die dem Papst spontan gefällt. Klar, dass die „überraschende Papst-Audienz“ bei der Familie für helle Aufregung sorgt, nicht zuletzt weil Hausfreund und Schwager Rabbi Julius Meyer (Michael Schäfer) das Geheimnis nicht für sich behalten kann und damit Polizei und Armee auf den Plan ruft, die das Haus des Entführers umstellen und damit die Situation schlagartig eskalieren lassen. Doch letztendlich kommt es noch zum Happy-End. Wie? Das können Sie bei einer der nächsten Vorstellungen an den kommenden Wochenenden (16./17. Januar und 23./24. Januar, jeweils 20 Uhr) in der ZPE-Festhalle selbst live miterleben. Regisseur, Akteure und die vielen Helfer vor und hinter der Bühne wurden beim Premieren-Wochenende kräftig gefeiert. Natürlich freute sich auch Vereinsvorsitzender Hans-Joachim Wipfler über den gelungenen Auftakt und war voll des Lobes über sein Theaterensemble.

Emmendinger Tor, 14.01.2009

Der Papst in der Küche

Eine Emmendinger Komödie konfrontiert den Papst mit dem Alltag

Der Papst schält Kartoffeln. Zumindest im Winterstück des Theaters im Steinbruch Emmendingen. Dieses erlebte am Freitagabend seine gefeierte Premiere in der Festhalle der Emmendinger Psychiatrie.

Dass Papst Albert IV. alias Gottfried Groener väterlich stoisch gerade in der Psychiatrie Kartoffeln schält, hat nichts Thematisches. Für das Theaterteam ist es derzeit in ihrem Steinbruch einfach zu kalt. Und das Zentrum für Psychiatrie in Emmendingen (ZPE) bietet mit seiner Festhalle ein ideales Forum, um die Laienschauspieler um Regisseur Gunter Hauß gut in Szene zu setzen. Einen, der geistig etwas durcheinander ist, gibt es dennoch in dieser Komödie. Der Taxifahrer Sam Leibowitz ist etwas schräg drauf. Als Aktivist gegen alles mögliche ist der jüdische Familienvater auf die Idee gekommen, den Papst zu kidnappen.

Diese Tat sorgt für den Namen der Komödie von Joao Bethencourt: „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“. Die Gelegenheit war da. Sam, glänzend gespielt von Christian Fuhrmann, entführt den Papst und verstaut ihn in seiner Speisekammer. Als dies im Familienkreis durchsickert, ist das Bohei groß. Mama Leibowitz oder Simone Allweyer, die Beste auf der Bühne, bekommt das große Grausen angesichts dieses neuen skurrilen Einfalls ihres Gatten. Andererseits ist sie pragmatisch genug, um den Papst für die Küchenarbeit zu rekrutieren. „Ich hab doch nicht den Papst gekidnappt, damit er dir in der Küche hilft!“, entrüstet sich Sam. Aus dieser Konfrontation des Papstes mit dem Alltagsleben entspringt der Witz dieses Stückes. Kleine humorvolle Schlenker sorgen für die Lacher.

Wozu also hat Sam den Papst entführt? Um von der Uno einen Friedenstag zu erzwingen. Das kann Sohnemann Irving (Benedikt Bachert) gar nicht nachvollziehen. Er hat sich beim gemeinsamen Abendessen mit seiner Heiligkeit schon gefragt, was man für den katholischen Oberhirten in Barem herausschlagen könnte? Viel. Darin wird man sich einig. Und der durchgeknallte Vater verbockt es, indem er etwas zum Weltfrieden beitragen möchte.

Dies ist die nachdenkliche Seite des Humors in der Komödie. Auch ein anderer möchte den Umstand versilbern. Rabbi Meyer, der listige Onkel von Sam, hat spitz gekriegt, dass hier eben jener geistliche Schatz verborgen ist, nach dem die ganze Welt sucht. Der neunmalkluge Rabbi, von Michael Schäfer mit jiddischem Slang auf die Bühne gebracht, lässt die gespannte Familienidylle mit Papst auffliegen. Wie die Welt mit dem Kidnapper und den Forderungen umgeht, bekommt das Publikum durch die Tontechnik mit. Die Schauspieler sitzen hin und wieder gebannt vor dem Fernseher. Langsam rückt die Tontechnik aber auch die unsichtbar herannahende Front aus Sheriff, Armee und Kurie ins Bewusstsein.

Gibt es den Friedenstag oder wird der Papst vorher befreit? Es kracht und raucht. Denn der Taxifahrer kann noch andere Marotten gegen seine Angreifer ausspielen. Da er sein Ungeziefer im Garten mit Dynamit bekämpft, hat er schon das richtige Werkzeug gegen Staats- und Kirchenmacht. Wie geht’s wohl aus? Sowohl mit, als auch ohne Happy End. Wer dieses noch nicht kennt, kann es heute Abend erfahren.

Der Sonntag, 11.01.2009

Der „Papst“ wird diesmal auch für Haiti gespielt

Das „Theater im Steinbruch“ führt sein Winterstück „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ nochmals auf. Das turbulente Stück, das im vergangenen Jahr für zahlreiche Lacherfolge sorgte, bekommt diesmal einen ernsten Hintergrund: Die Hälfte der Eintrittsgelder will der Verein für die Erdbebenopfer auf Haiti spenden. Sylvia-Karina Jahn sprach darüber mit Hans-Joachim Wipfler, dem Vorsitzenden des Vereins.

BZ: Dass der „Papst“ nochmals gespielt wird, stand ja schon eine ganze Weile fest. Wie kamen Sie darauf, die Hälfte des Erlöses in den Dienst einer guten Sache zu stellen?

Wipfler: Das war eine Spontanaktion der Schauspieler. Sie waren bei ihren Proben so betroffen über die Erdbebenmeldungen und haben gesagt: Uns geht es gut, aber dort muss man etwas tun. Dann haben wir überlegt, was, und uns entschlossen, die Aufführung unter den Benefizgedanken zu stellen und 50 Prozent der Einnahmen für Haiti zur Verfügung zu stellen.

BZ: War das eine unumstrittenen Entscheidung? Wie alle Vereine sind Sie ja auch auf die Einnahmen aus solchen Veranstaltungen angewiesen…

Wipfler: Es war, wie gesagt, eine Entscheidung der Spieler und des Vorsitzenden, und sie fiel ganz eindeutig aus. Und da es die Schauspieler sind, die ihre Zeit für die Aufführung opfern, sehe ich darin kein Problem.

BZ: Das Stück ist eine sehr vergnügliche Angelegenheit. Das lockt sicher viele Besucher. Aber es hat ja auch einen ernsten Hintergrund, der recht gut zu dem guten Zweck passt.

Wipfler: Es ist uns ganz wichtig, dass in dieser Komödie auch das Menschliche betont wird. Im „Papst“ geht es um die Vielfalt der Religionen, und man sieht, dass sich eigentlich alle vertragen müssten, wenn sie es nur wollen. Das hat im vergangenen Jahr in unsere Zeit gepasst und das ist weiterhin so. Nun kommt der Aspekt hinzu, dass es auf der Welt viel Elend gibt. Dagegen wollen wir ein Zeichen setzen, auch wenn unser Beitrag nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein kann.

Badische Zeitung, 19.01.2010

„Theater im Steinbruch“ spielt für Erdbebenopfer auf Haiti

Die Hälfte der Einnahmen aus dem in der ZfP-Festhalle aufgeführten Winterstück wird gespendet

Das Theater im Steinbruch hat beschlossen, die Hälfte der Einnahmen aus seinem Winterstück „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ für die Erdbebenopfer in Haiti zu spenden.

Das Stück, geschrieben vom Brasilianer João Bethencourt und in Emmendingen inszeniert von Gunter Hauß, beinhaltet ein ebenso unterhaltsames wie wahnwitziges Plädoyer für mehr Menschlichkeit: Der New Yorker Taxifahrer Samuel Leibowitz entführt den auf USA-Besuch weilenden Papst Albert IV. und fordert für dessen Freilassung einen Tag Frieden auf der ganzen Welt. Mit der Spendenaktion des Theaters im Steinbruch zugunsten der haitianischen Erdbebenopfer erhält dieses Plädoyer in Emmendingen eine ganz neue Dimension. Die Spenden werden der Lebensmission „Jesus für Haiti“ überreicht, die schon seit längerem in Haiti tätig ist.

Emmendinger Tor, 20.01.2010

Theaterspiel für Haiti

Der Verein „Theater am Steinbruch“ erspielte 2750 Euro.

Direkte Hilfe für die Erdbebenopfer sind oft am wirksamsten. Die christliche Lebensmission „Jesus für Haiti“ erhielt vom Verein Theater im Steinbruch einen Scheck in Höhe von 2750 Euro.

Die Lebensmission „Jesus für Haiti“ mit ihrem Sitz in Landau in der Pfalz ist seit 35 Jahren in Haiti engagiert. In Gonaives, das 170 Kilometer nordwestlich von Port-au-Prince liegt, betreibt die Lebensmission ein Krankenhaus. Dort werden derzeit täglich 2000 Menschen verköstigt und Verletzte behandelt.

Bei den Proben zur Wiederaufführung des Theaterstückes „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ kamen die Akteure spontan auf die Idee, ihren Mitmenschen in Haiti zu helfen. Sie beschlossen, die Hälfte der Eintrittsgelder aus den Aufführungen dieses sehr turbulenten Theaterstücks mit ernstem Hintergrund zu spenden. Der Verein rundete den Betrag noch etwas auf, so dass diese stattliche Summe zusammenkam.

Jasmin Baumgratz, Stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Theater im Steinbruch“, hat engen Kontakt mit den Helfern in Haiti und schilderte bei der Spendenübergabe, unter welch schwierigen Bedingungen die Helfer dort arbeiten. „Jetzt steht die Regenzeit bevor, Zelte und Decken werden benötigt, das stellt die Hilfsorganisationen vor neue Herausforderungen“ ergänzte Helmut Schundelmeier von der Lebensmission.

Mit der Resonanz bei der Wiederaufführung des ungewöhnlichen Theaterstücks ist Hans-Joachim Wipfler höchst zufrieden. „Das große Interesse der Menschen in Emmendingen und Umgebung an unserer Arbeit trug mit dazu bei, dass wir einen so ansehnlichen Betrag spenden konnten“, sagte er voller Freude.  

Badische Zeitung, 17.02.2010