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Musik und Kulisse im perfekten Einklang

Mit einem Open Air Konzert der Band „They Clap“ ist der Saisonabschluss des Theaters im Steinbruch gefeiert worden. Mit gelungenen Coverversionen von Rock- und Popklassikern haben die Musiker am Samstag begeistert.

„Echt schön hier“, befindet eine der vielen Besucherinnen und Besucher, die sich an diesem Abend auf dem Gelände des Theaters einfinden. Abendsonne und sommerliche Temperaturen tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei, atmosphärisch von Beginn an für einen gelungenen Abend zu sorgen. Während viele Besucher noch ankommen und das Bewirtungsangebot eifrig wahrnehmen, füllt sich auch der Schauplatz des Events mit Gästen. Doch anders als in den Monaten zuvor, als die Stücke „Peter Pan“ und „Die Schatzinsel“ rekordverdächtige Zuschauerzahlen auf die Ränge lockten, suchen sich an diesem Abend viele Gäste ihren Platz direkt vor der Bühne und ziehen es vor zu stehen. Denn das imposante Piratenschiff vor ihnen dient heute nicht Schauspielern, sondern zunächst Instrumenten als Kulisse. Die dazugehörigen Musiker folgen nicht lange nach ihrem Publikum auf die Bühne. Eine unbekannte Band ist „They Clap“ in keinem Fall, die Musiker treten seit beinahe 30 Jahren im Landkreis als Coverband auf.

Sängerin Daniela Sauter de Beltré drückt ihre Freude aus, nach Jahren endlich wieder den Saisonabschluss des Theaters begehen zu dürfen. Ironisch verwundert zeigt sich die Kulturpreisträgerin der Stadt Emmendingen über die auf den Rängen Sitzenden und deutet an, dass sich dies rasch ändern werde. Wie zum Beweis steigt die Band mit einem flotten Beatles-Klassiker in den Abend ein, der alle aufrütteln soll, die es nicht ohnehin schon waren. Das klappt noch besser beim anschließenden Evergreen „Africa“, den viele textsicher mitsingen. Einen frühen Höhepunkt stellt aber Queens „Bohemian Rhapsody“ dar, das den vollen Einsatz jedes Bandmitglieds erfordert. Doch sowohl Sauter de Beltré am Mikrofon als auch ihre Kollegen Heiko Sauter, der sowohl den Gesangs- als auch Gitarrenpart beherrscht, Daniel Kreher am Bass, Andreas Vollherbst an den Tasten und Schlagzeuger Roland Micke sorgen mit ihren Talenten dafür, dass diese Version dem Original in nichts nachsteht. Gesangliche Unterstützung kommt auch aus dem Publikum. Spätestens jetzt beginnt die Symbiose von Band und Zuschauern. Dafür sorgen They Clap auch, indem sie zwischen den Liedern immer wieder auch die Menge vor sich einbeziehen oder Band-Anekdoten zum Besten geben. Zu Mitsingen, Mitklatschen oder auch mal Mithüpfen müssen sie immer seltener auffordern, da das ganz von selbst kommt. Als eine Perle deutscher Rocklyrik kündigt Vollherbst „Déjà vu“ von Spliff an und ein Hinweis auf den „roten Hugo“ genügt, dass das eingeweihte Publikum mit Feuer und Flamme dabei ist.

Badische Zeitung, 11.09.2023

Großartiges Konzert, großartige Kulisse

The Clap begeistern mit ihrem Open Air-Abschlusskonzert im Theater im Steinbruch 900 Zuschauer.

Es war ein großartiges Konzert vor einer großartigen Kulisse und es ist eines der Highlights des Emmendinger Kulturkalenders. Es hätte nur einen Tick lauter sein können. Rund 900 Besucher ließen sich am Samstagabend bei dem mehr als dreistündigen Konzert von The Clap mit Rock- und Pop-Covern aus den 70er und 80er Jahren im Theater im Steinbruch begeistern. Das Konzert bildet auch den Abschluss der Theatersaison des Freilichttheaters. So fanden sich nicht nur Dauergäste ein, die Jahr für Jahr zu diesem Live-Spektakel um Daniela Sauter (Gesang, Gitarre, Keyboard), Heiko Sauter (Gesang, Gitarre, Keyboard), Daniel Kreher (Bass), Andreas Vollherbst (Keyboard), Roland Micke (Schlagzeug) und Gastmusiker, Saxophonist Holger Rohn, pilgern, es kamen auch Neulinge. Deren Fazit: „Wir kommen nächstes Jahr wieder.“ Also einmal ist keinmal.

Dazu stimmt das Wetter und die Atmosphäre vor der Kulisse, bei der jüngst noch wilde Theater-Degengefechte ausgeführt wurden. Mit leisen Synthesizer-Tönen fängt das Konzert an. Unverkennbar die Eingangsklänge von „Shine on your crazy Diamond“ von Pink Floyd, die ihre erste musikalische Kostprobe abgeben. Dann folgt eine musikalische Totenehrung für Dolores O’Riordan und Tom Petty. Mit „Learning to fly“ lässt sich zwar nicht das Fliegen lerne, dafür gibt es bei „Zombie“ erstmals Gänsehaut-Feeling. Hier zeigt Daniela Sauter mit ihrer hellen und markanten Stimme ihre große Musikalität und Ausdrucksweise. Das gilt erst recht für die sanfte arienhafte Rockballade „Sleeping Sun“ der finnischen Band Nightwish, bei der sich die letzten Sonnenstrahlen im Theater verlieren.

Das Geschwisterpaar Heiko und Daniela Sauter sucht und findet den Kontakt zum Publikum. Beim rhythmisch betontem „Mr. Blue Sky“ vom Electric Light Orchester klatscht das Publikum von alleine mit. Es ist Musik für gute Laune. The Clap zeigen auch, dass es einfach ist, komplizierte Stücke wie „Bohemian Rhapsody“ von Queen zu spielen. Die Lieder sitzen und sind aus einem Guss. Nicht fehlen durfte die berühmteste Ballade. Zuruf aus dem Publikum: „Von Heino?“ Es war dann Gott sei Dank doch „Stairway to Heaven“ von Led Zeppelin. Unterschiedliche musikalische Highlights wie „Papa was a Rollin‘ Stone“ der Temptations, „Kiss“ von Prince oder „Blaue Augen“ von Ideal folgen, dann nochmal Gänsehaut-Feeling pur, als Heiko Sauter „Carpet Crawl“ von Genesis singt und in die großen Fußstapfen von Peter Gabriel tritt. Nach der Pause steht das Publikum direkt an der Bühne. Es ist dunkel geworden. Eine passende Atmosphäre für „The Raven“ vom Alan Parsons Project.

Die 1990 gegründete Formation The Clap hat sich eine große und wachsende Fangemeinde erspielt und ein großes Repertoire zugelegt, bei dem die Musiker locker und leicht aus dem Vollen schöpfen: „Logical Song“ von Supertramp, „Jump“ von Van Halen, Überraschendes wie „Kung Fu Fighting“ von Carl Douglas und „Billie Jean“ von Michael Jackson. Bei „Video kill the Radio Star“ von The Buggles singt das Publikum bereitwillig den Refrain mit. Mit „Sledgehammer“ von Peter Gabriel und einem Schlagzeugsolo von Roland Micke geht das Konzert dem Ende zu. Aber zwei Zugaben gehen noch, der Supertramp-Klassiker „School“ und „Ironic“ von Alanis Morisette und beim zweiten Paket nochmal Peter Gabriels „Solsbury Hill“. Und nochmals großen Applaus.

Badische Zeitung, 10.09.2018