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Proben für das Kinderstück „Sindbad der Seefahrer“ sind in der heißen Phase / Sonntag Premiere

Dieses Jahr geht’s in den Orient: Sindbad der Seefahrer sorgt für exotische Stimmung im Theater im Steinbruch. Das Kindertheater wendet sich an alle Altersgruppen, verspricht Regisseurin Isabell Steinbrich, die bei den Proben einen erheblichen Aufwand treiben muss. Dass die Proben bereits im Februar beginnen, dass vier Monate Schauspieltraining vorweggehen, das ist im anspruchsvollen Amateurtheater normal; ebenso, dass bereits ab März zwei Proben pro Woche angesetzt sind und im Mai die heiße Phase mit drei wöchentlichen Proben beginnt. Selbst in den Pfingstferien ging’s rund.

Neu ist aber, dass „Sindbad“ aus vielen kleinen Puzzleteilen besteht: Viele Gruppen müssen zusammengefügt werden. Das bedeutet differenzierte Einzelarbeit: „Sonst müssten 15 warten, bis ein Hauptdarsteller einen Satz so spricht, wie ich mir das vorstelle“, erklärt Steinbrich. Mehr als 50 Rollen sind zu besetzten und das heißt, dass etliche der 32 Kinder und Jugendlichen mehrere Rollen spielen. Ja, Theaterspielen ist zugleich harte Arbeit, doch das merken die Fans nicht. Motivationsprobleme hat die Regisseurin bei ihrem jungen Team nicht: „Die haben Theaterblut“, freut sie sich.

Großen Aufwand bedeutet diese Inszenierung auch für die Kostümschneiderinnen. Wer hat schon orientalische Kostüme im Kleiderschrank hängen? Also muss für alle genäht, geändert, hergerichtet werden. Dazu kommen die Requisiten. Froh ist Steinbrich darum, dass die Schauspieler unaufgefordert hinter den Kulissen anpacken. Als die Schuppen für die Schlange genäht werden mussten, waren sie ebenso eifrig dabei wie beim Bemalen der Kulissen. Noch während sich die Kinder zur Probe sammeln, surrt daneben die Kreissäge der Kulissenbauer. Die Mädchen rätseln, wie der Schleier halten und wie er getragen und befestigt werden soll. Wer zur Brokatjacke verdonnert ist, hat andere Probleme: „Puh, ist das heiß!“

Nun fiebern alle der Premiere entgegen, die, da ist Steinbrich sicher, für Groß und Klein viel zu bieten hat: Wortwitz und eine kleine Liebesgeschichte für die Älteren, buntes Leben für die Kindergartenkinder. Michael Bach sorgt wieder für zündende Musik und erstmals werden zwölf Bauchtänzerinnen mit dabei sein. Die trainiert Anna Kiprianidou, Mutter eines Hauptdarstellers. Steinbrich freut sich sehr über die Zusammenarbeit, die für neue Impulse und Ideen auch bei ihr sorgte. „Es ist immer schön, wenn noch jemand von außen mitwirkt“, findet sie.

Premiere des Kinderstücks „Sindbad der Seefahrer“

Vergangenen Sonntagnachmittag feierte das Theater im Steinbruch wieder Premiere. Diesmal wurde es für den Schauspiel-Nachwuchs ernst, denn das Stück „Sindbad der Seefahrer“ wurde zum ersten Mal dem neugierigen Publikum präsentiert.

32 Kinder zauberten mithilfe eines liebevoll gestalteten Bühnenbildes einen Hauch Orient in den Steinbruch. Mit viel Witz und Charme nehmen die beiden Hauptrollen Sindbad (Lorenz Allweyer) und sein Lastenträger Achmed (Johannes Hornung) das Publikum mit auf eine abenteuerliche Reise über die Weltmeere. Mit der Hilfe der aufgeweckten Sklavin Suleika (Rebecca Schneider), die dem Sultan entflohen ist, meistern die drei alle Herausforderungen.

Das Publikum belohnte das Engagement der jungen Schauspieler immer wieder mit Szenenapplaus. Die bunten Tänze der Bauchtänzerinnen und die gekonnten Gesangseinlagen der Schauspieler waren ohne Zweifel allesamt Highlights dieser gelungenen Premiere. Kein Wunder, dass die Verantwortlichen, darunter Regisseurin Isabell Steinbrich, bei der abschließenden Verbeugung, die unter tosendem Beifall von den jungen Talenten sichtlich genossen wurde, zufrieden und stolz auf die Leistung der Akteure waren. Wortwitz und das Thema Liebe machen das Stück auch für Jugendliche interessant. Die mitreißende Art undWeise, mit der das gesamte junge Ensemble sein Publikum in die zauberhafte Welt aus 1001 Nacht entführt, macht das Stück zu einem „Muss“ für alle. Bis zum 29. Juli kann man mit den Schauspielern auf Sindbads Reise gehen.