Presse

Akteure liefen trotz Hitze zur Hochform auf

Ausverkaufte Kinderstück-Premiere – 400 Gäste von „Robin Hood“ begeistert

Es war sicherlich eine der heißesten Premieren, die das „Theater im Steinbruch“ in seiner 20-jährigen Geschichte erlebt hat. Am Sonntagnachmittag stieg das Thermometer bis auf 38 Grad. Umso mehr ist die Leistung der Akteure im Alter von 12 bis 30 Jahren, die sich keineswegs schonten, sondern alles gaben, zu würdigen. Das Publikum war von der Aufführung restlos begeistert.

Rund 400 Besucher zogen es bei tropischer Hitze am Sonntag vor, anstatt ins Schwimmbad oder an den Badesee zu gehen, lieber die Premiere des Kinderstückes „Robin Hood“ zu besuchen – und sie bereuten ihr Kommen nicht. Ein gut aufgelegtes Schauspielerensemble brachte die von Regisseurin Silvia Gschwendtner ideenreich inszenierte Aufführung des Kindertheaterstücks von Ulrich Zaum kurzweilig und humorvoll auf die Bühne. Mit viel Witz und sprachlicher Finesse wurde die Geschichte des legendären Robin Hood (Johannes Wipfler) und Lady Marian (Josephine Blust), die sich entgegen den bekannten Darstellungen als toughe, streitbare und selbstbewusste junge Frau entpuppte, erzählt. Auch der Sheriff von Nottingham (Lucas Meier) kommt in dem Stück ganz anders rüber, als man ihn bislang in Erinnerung hatte. Naiv, dümmlich, großmäulig und ängstlich, wie er ist, will er die Burg von Sir Richard vereinnahmen und schmiedet mit Unterstützung seines ausgebufften Gehilfen Jacob (Annabella Borowski) eine Intrige, die letztendlich aber kläglich scheitert. Die gewitzte, kampfeslustige Marian möchte mit der Bande von Robin Hood ihren Onkel Sir Richard aus den Fängen des Sheriffs befreien. Mit dem gemeinsamen Ziel verbünden sich Marian und der souverän auftretende und agierende Held aus dem Sherwood Forest schließlich und die junge Maid wird nach mehreren Prüfungen in die Bande der Geächteten aufgenommen.

Fazit: Die Legende vom edlen Räuber Robin Hood, die inklusive Pause gut zwei Stunden dauert, wird in diesem humorigen Stück noch einmal neu geschrieben. Die drei Hauptdarsteller gehen in ihren Rollen auf, verleihen der Aufführung ihren Glanz und werden von den anderen Darstellern in vorbildlicher Weise unterstützt. So beispielsweise von Amme Agnes (Klara Bühler), dem tapsigen, gefräßigen Bären (Ben Wissert) oder der vielköpfigen Bande von Robin, mit der er viele Abenteuer zu bestehen hat. Die Aufführung im lauschigen Steinbruchareal wird durch originelle Musik- und Tanzeinlagen, bei denen das Publikum begeistert mitklatschte, ein beeindruckendes Bühnenbild und perfekte Licht- und Tontechnik bereichert. So hatte Hans-Joachim Wipfler, Vorsitzender des „Theaters im Steinbruch“, auch allen Grund nach der gelungenen Premiere stolz auf die Akteure und Beteiligten zu sein. „Alles hat heute ganz prima geklappt. Ihr habt bei tropischen Temperaturen eine tolle Leistung abgerufen“, dankte er beim großen Finale den völlig nass geschwitzten, aber überglücklichen Schauspielern, der Regisseurin, deren Assistenten und allen Beteiligten.

Emmendinger Tor, 22.06.2022

Temperamentvolle Premiere

Das Theater im Steinbruch eröffnet die Spielzeit mit „Robin Hood“ und gewinnt auf Anhieb die Herzen der Zuschauer.

So voll ist es selten bei der Premiere des Kinderstücks im Theater im Steinbruch wie am Sonntagnachmittag bei „Robin Hood“. Es ist auch nicht immer so heiß. „Gefühlte 45 Grad Celsius“, sagt Vorsitzender Hans-Joachim Wipfler, „aber das Ensemble hat gesagt: Wir ziehen es durch.“

Und wie sie das tun! Es ist eine Premiere mit so viel Schwung und ansteckendem Temperament, dass die rund 400 jungen und jung gebliebenen Zuschauer die Hitze bald vergessen haben – zumal es im Naturtheater im Steinbruch immer einen Tick kühler ist als unten in der Stadt (und in der Pause an die 80 Liter Mineralwasser verkauft wurden). Außerdem sitzen die meisten Gäste im Schatten, viele haben sich mit Fächern ausgerüstet, sogar ein Mini-Ventilator ist dabei.

Doch auf die Bühne knallt die Sonne an diesem wohl bisher heißesten Tag im Jahr; erst nach der Pause, bei tieferem Sonnenstand, spenden die Bäume ein wenig Schatten. Aber die Schauspieler wirbeln von Anfang an über die Bühne, als gelte es, sich aufzuwärmen: Ausgelassene Tänze, schnelle Fluchten und zahlreiche wilde Kampfszenen gehören einfach dazu in dieser gelungenen Inszenierung der Regisseurin Silvia Gschwendtner. Dabei wird in Kostümen gespielt, die eher für den Winter geeignet sind: Schwere hohe Stiefel, dicke Umhänge, Lederwams und Handschuhe gehören zur Ausstattung. Zur Abkühlung zwischendurch halten Helfer hinter den Kulissen Coolpacks, Wasser und feuchte Tücher bereit.

Jede Geste zählt, auch neben der Haupthandlung geschieht etwas; eben wie im richtigen Leben. Die jungen Schauspieler zeigen dabei vollen Einsatz und lassen dadurch die Bühnencharaktere lebendig werden; das gilt für große wie für kleine Rollen. Lucas Meier als feigem, gierigen und dummen Sheriff kauft man glatt ab, dass er Spaß dran hat, armen Leuten das Essen wegzunehmen und wie ein verwöhntes Kind alles sofort haben muss. Aber was wäre er ohne seinen überzeugend durchtriebenen und um keinen neuen hinterlistigen Plan verlegenen Helfer Jacob (Annabella Borowski)? Schließlich sind seine Handlanger (Maja Kesselring, Lynn Staatsmann) nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht, wenn’s drauf ankommt. Johannes Wipfler als Robin Hood gibt nicht nur als Fechter alles, sondern auch als guter Chef der munteren Räuberbande, die unterschiedlicher nicht sein könnte und das auch zeigt. Und Josephine Blust als selbstbewusste Marian weiß genau, was sie will: Ihren Onkel (Lukas Bürgin) befreien und Mitglied in Robins Bande werden! Die sie als Räuber-Azubine schließlich überzeugen kann.

Das Publikum ist es zu dem Zeitpunkt schon lange, denn sie ist nicht nur tough und gibt nie auf, sondern zeigt jede Menge Köpfchen. Der tapsig-gefräßige Bär (Ben Wissert) ist zwar nicht so hilfreich, weil er nur ans Fressen denkt, aber er hat die Lacher auf seiner Seite. Da ist der eiskalte „Berufskiller“ (Luca Nowag), den der Sheriff engagiert hat, ein ganz anderes Kaliber. Aber keine Sorge, das Gute siegt.

Das Publikum geht mit, spendet Szenenapplaus, hat seinen Spaß am Spiel und daran, wie Lug und Trug sich gegen diejenigen wenden, die sie in die Welt gesetzt haben. Die jungen Zuschauer bewundern die Kampfkünste von Robin Hood und die des gedungenen Superkillers. Dann das Happyend: Die Gesichter auf der Bühne sind beim lang anhaltenden Beifall verschwitzt und glücklich. Zu Recht: Sie haben eine tolle Leistung abgeliefert. Den hohen Temperaturen zum Trotz. Fazit: Wer einen vergnüglichen Nachmittag mit Kindern plant, der auch den Eltern Spaß macht, ist hier bestens aufgehoben.

Badische Zeitung, 21.06.2022

Wie Wohltäter Robin Hood seiner Marian in Emmendingen auf den Leim geht

Robin Hood, der Held, der den Armen hilft und die Reichen zittern lässt – so ist die Geschichte den meisten in Erinnerung. Aber war es wirklich so? Das Kinder- und Jugendensemble des Theaters im Steinbruch gibt ab Sonntag, 19. Juni, eine witzige Antwort drauf.

„Es ist das klassische Motiv, aber Autor Ulrich Zaum hat ein liebevolles Kinderstück draus gemacht“, sagt Regisseurin Silvia Gschwendtner. Die Sprache ist von heute, Wort- und Szenenwitz sorgen dafür, dass auch Erwachsene ihren Spaß haben. Und ja, vieles ist ein bisschen anders: Robin ist schon ein wenig überheblich, Marian will in seine Bande aufgenommen werden, aber sie muss ja noch so viel lernen. Also gibt Robin Unterricht in Räuberknigge; außerdem gibt es die fechtende Damenwelt und einen muffelig-bequemen Bären mit Spürnase, nicht zu vergessen diese fiesen Intrigen von der Sheriff-Seite und den absoluten Top-Killer – wer weiß, was passiert wäre, wäre da nicht Marian. Aber so gibt es in dem für Kinder ab sechs Jahren geeigneten Abenteuerstück ein Happyend.

Das Stück hätte bereits 2020 gespielt werden sollen, die Leseproben hatten begonnen, der Hüttenaufenthalt zum Kennenlernen war auch noch möglich – und tags drauf begann der Corona-Lockdown. Der lange Vorlauf brachte keinen Vorteil, im Gegenteil: „Wir merken, dass Corona etwas mit den Kindern gemacht hat, sie waren psychisch angegriffen, hatten Disziplin- und Strukturprobleme, kamen zu spät, konnten den Text nicht und empfanden vieles als Druck“, erklärt Gschwendtner. Einer Jugendversammlung und vielen Gesprächen folgten etliche Umbesetzungen, die letzte vor vier Wochen. Von den 18 Akteuren, 13 Darstellerinnen und fünf Darsteller, sind acht neu dabei, drei davon haben allerdings viel Theatererfahrung (die Altersspanne reicht diesmal von zwölf bis 30 Jahren) und sind nun eingesprungen, so wie Johannes Wipfler, der den Robin Hood spielt. „Seither läuft es“, sagt Gschwendtner zufrieden, „die Kinder sind sehr motiviert.“

Es wird täglich geprobt in den Pfingstferien. „Wir leben das Theater“, sagt Gschwendtner. Die selbstständige Logopädin hat sich für diese intensive Zeit zwei Wochen Urlaub genommen. Was ihr an ihrer Aufgabe so gefällt? „Die Spielfreude der Kids, wie die sich reinschmeißen. Gerade bei Neulingen sieht man gut, wie sie damit wachsen, das macht Spaß.“ Die Kinder kommen auch mit eigenen Ideen, denken ihre Rollen mit, räumen die Requisiten für den nächsten Durchgang zurecht, erzählt sie. Und wenn der Rap erstmals klappt, ist die Begeisterung groß. Überhaupt ist die Stimmung gut bei der Probe. Dazu trägt auch die Musik bei.

Ja, Gesang, Tanz sind dieses Mal wieder möglich – und Kämpfe. „Ich habe noch nie eine Gruppe so schnell einen Kampf lernen sehen“, lobt Benedikt Bachert das Ensemble. Aam Schluss hat fast jede und jeder einen Degen in der Hand. Der gilt theatertechnisch nicht als Waffe, erklärt Gschwendtner; das habe der Sicherheitsbeauftragte des Theaters mit dem Landesverband abgeklärt. Deswegen dürfen auch die Jüngeren mitfechten. Sie tun es mit Bravour. Bachert hat aber noch ein paar Tipps, etwa, wie die Reaktionen der Angegriffenen ausfallen sollten: „Ich weiß ja nicht, was da kommt“, verdeutlicht er deren Lage. Eigentlich, denn in Wirklichkeit läuft alles streng nach der Choreografie ab, die Bachert zusammen mit Lorenz Allweyer macht.

So ein Stück braucht viele helfende Hände: „Wir sind total abhängig von den Leuten im Hintergrund“, sagt Gschwendtner. Davon könnte der Verein mehr brauchen: „Wir freuen uns über Leute, die Lust haben mitzumachen.“

Badische Zeitung, 15.06.2022

Das Theater im Steinbruch ist seit 20 Jahren eine Emmendinger Erfolgsgeschichte

20 Jahre nach seiner Gründung ist das Theater im Steinbruch eine Erfolgsgeschichte mit stets steigenden Zuschauerzahlen. Das Naturtheater steht jetzt vor seiner nächsten Saison.

„Eigentlich könnte ich ein Buch schreiben über die vergangenen 20 Jahre“, sagt Hans-Joachim Wipfler, seit 15 Jahren Vorsitzender des Theaters im Steinbruch. Zehn dicke Leitzordner hat er schon gefüllt – mit Genehmigungen für viele Kleinigkeiten, mit Baugesuchen, Schallschutzgutachten, Vereinbarungen und nicht zuletzt mit Rechnungen. Denn der Vorgängerverein, die Volksbühne Emmendingen, war zahlungsunfähig.

„Wir mussten den damaligen Vorsitzenden davon überzeugen, Insolvenz anzumelden, und wussten nicht, wie es weitergeht“, erinnert sich Wipfler an jene Zeit. 2002 erfolgte die Neugründung als „Theater im Steinbruch“. Clemens Allweyer übernahm den Vorsitz, Wipfler wurde sein Stellvertreter.

Vorstellungen sind in der Regel ausverkauft

Der neue Verein schrieb eine Erfolgsgeschichte: Die Vorstellungen sind in der Regel ausverkauft, es wurde stetig gebaut, erneuert, verbessert – wer das Gelände vor 20 Jahren gesehen hat, würde es heute kaum wiedererkennen. 854 000 Euro wurden in den vergangenen 15 Jahren investiert, 283 000 Euro davon kamen von Stadt und Land, alles andere vom Verein; Ausgaben für Werkzeug, Beleuchtung und Tontechnik sind da noch gar nicht berücksichtigt. Erneuert wurden beispielsweise Tribüne, Grillpavillon und Toiletten und jüngst das Gebäude für Umkleide und Maske.

Badische Zeitung, 07.06.2022

Virtuelle Tickets können helfen

Theater im Steinbruch muss den Totalausfall der Saison verkraften

Derzeit dürfen die Mitglieder des Vereins „Theater im Steinbruch“ nicht zusammen proben und auch die geplanten Sommerstücke können nicht aufgeführt werden. Die Corona-Krise hat alle Planungen über den Haufe geworfen. Doch Not macht bekanntlich erfinderisch. Die Lage schilderten die beiden Vorstände des Vereins bei einer Pressekonferenz – natürlich in gebührendem Abstand.

So wurden kurzerhand die Titel der vorgesehenen Stücke an die Coronakrise angepasst und heißen nun „Robin Antivirood“ und „Coroneo und Julia“. Virtuelle Tickets zur Unterstützung des Vereins sind unter den abgeänderten Titeln auf der Homepage www.theater-im-steinbruch.de zu erwerben. Um es vorneweg klarzustellen: Die geplanten Stücke werden auch nicht unter den neuen Namen zur Aufführung kommen.

Im Pressegespräch informierten Vorsitzender Hans-Joachim Wipfler und Stellvertreterin Jasmin Baumgratz, dass für Laienspielgruppen im Gegensatz zu den Profis (1. Juni) noch keine Probenarbeit erlaubt sei. Wir sind voll motiviert und bereits im November 2019 in die neue Saison gestartet. Noch am 7./8. März fand für beide Sommerstücke ein Probenwochenende in Tennenbronn statt“, so Wipfler. Kaum eine Woche später sei für Probe und alle anderen vorbereitenden Arbeiten das abrupte Ende gekommen. Plakate und Flyer, die bereits fertiggestellt waren, würden eingestampft. Kostüme und Kulissen würden nun für die Saison im nächsten Jahr weiter vorbereitet, in der Hoffnung, dass das Ensemble des Verein treu bliebe.

Rund 20.000 bis 25.000 Euro seien für die Anschubfinanzierung pro Saison noch für den Premieren zu stemmen. Nach Aussage Wipflers versprechen gutes Wirtschaften, Mitgliedsbeiträge und nicht zurückgeforderte, bereits im Vorverkauf erworbene Tickets sowie reduzierte Stromkosten der Stadtwerke und Unterstützung durch die Stadt einen Lichtblick in die Saison 2021. Dennoch müsse man auch dazu die Anschubfinanzierung in der Kasse haben. Daraus ist die Idee des virtuellen Ticketverkaufs entstanden, erläuterte Vorstandskollegin Baumgratz. Die normalen Eintrittspreise dienen als Spende für den Verein, damit dieser den Totalausfall kompensieren und im kommenden Jahr die Stücke nachliefern kann. Denn staatliche Unterstützung sind für Amateur- und Freilichtbühnen nicht zu erwarten. Turnusmäßig sei für dieses Jahr auch wieder ein Winterstück im November/Dezember geplant. Doch alles hänge von der Erlaubnis zum Beginn von Proben ab, schildern die Vereinsvorstände die derzeitige Situation.

Eigentlich sei die spielfreie Zeit für den Neubau der Garderoben und Sanitäranlagen voll auszunutzen gewesen. Doch auch hier gelten Einschränkungen für die Anzahl der Handwerker, die derzeit dringendere Projekte bevorzugten, sodass der Fertigstellungstermin ebenso nach hinten verschoben worden sei, erläutern Wipfler und Baumgratz bei einem Rundgang. Die Finanzierung der rund 380.000 Euro für den Holzbau, der sich grün angestrichen bestens in die Umgebung einpasst, sei gesichert und erfülle einen langgehegten Wunsch, die Umkleidesituation der Schauspieler zu verbessern. Diese ständen in den Startlöchern, sobald die Einschränkungen auch für das Freilichttheater gelockert würden und seien voller Ideen für kurzfristig anzusetzende Vorführungen, so das Schlusswort der Vorstände zum Pressegespräch.

Emmendinger Tor, 20.05.2020

„Wir fahren auf Null runter“

Theater im Steinbruch hofft auf Spenden / Neues Gebäude für die Ensembles

Eigentlich wären in dieser Saison die höchst komische Tragödie von „Romeo und Julia“ frei nach William Shakespeare (Regie und Bearbeitung: Dirk Schröter) und das Kindertheaterstück „Robin Hood“ von Ulrich Zaum (Regie: Silvia Gschwendtner) im Theater im Steinbruch angesetzt gewesen. Beide Aufführungen fallen dem Coronavirus zum Opfer und sollen auf jeden Fall in der kommenden Spielzeit 2021 gezeigt werden.

Die Corona-Krise trifft das Laientheater während der Vorbereitungen für die Sommersaison. „Wir sind gut in die Saison gestartet. Beide Ensembles waren richtig gut dabei“, erläuterte Hans-Joachim Wipfler. Im November des vergangenen Jahres war Probenbeginn, alle Plakate waren fix und fertig. Dann kam die Corona-Krise. Das Theater im Steinbruch sah sich gezwungen, alle Proben und Vorbereitungen abzusagen. Zwar dürfen Theater in Baden-Württemberg bald wieder öffnen mit Aufführungen im kleinen Rahmen vor maximal 100 Zuschauern und den nötigen Abständen, diese Regelung gelte aber nicht für Laientheater. „Wir dürfen es nicht“, sagte Hans-Joachim-Wipfler.

Außerdem bekämen die Freilichtbühnen „keinen müden Euro“ an finanzieller Unterstützung vom Land oder Bund. „Wir zählen als Verein“, ergänzte die stellvertretende Vorsitzende Jasmin Baumgratz. Zwischen 250 und 300 Karten wurden bereits im Vorverkauf verkauft. Bisher hätten die Ticketkäufer das Geld nicht zurückgefordert.

In der Spielzeit 2019 wurden mehr als 10 000 Zuschauer gezählt. Das Theater im Steinbruch hat sich ein treues Publikum erspielt und ist eine über Emmendingen hinaus bekannte Freilichtbühne, erläuterten Wipfler und Baumgratz. „Wir fahren auf Null runter und hoffen auf Unterstützung.“ Zwar stehe nach Angaben von Wipfler das Theater finanziell immer noch gut da, dennoch gäbe es laufenden Kosten von 20 000 bis 25 000 Euro. Auch wurden die Regisseure weiterhin bezahlt. Dennoch bereite die Anschubfinanzierung für die kommende Saison Schwierigkeiten.

Auch der Neubau des neuen Garderoben- und Maskengebäudes kann nach Aussage der Vorsitzenden finanziell gestemmt werden. Das 180 Quadratmeter große Gebäude mit einem Aufenthaltsraum, einem Schminkraum und separaten Garderoben und Duschen für beide Geschlechter koste 380 000 Euro, wovon das Theater selbst 230 000 Euro übernommen habe. Von außen ist das Gebäude grün angestrichen und fügt sich so in das Gelände hinein. Im April hätte es eigentlich fertig sein sollen, aber nach Problemen bei der Materialbeschaffung im Zuge der Corona-Krise hat sich auch hier die Fertigstellung verzögert.

Nichtsdestotrotz hofft das Theater, spätestens zum Advent wieder auf die Bühne zu gehen. Dann wird es „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ – ein Wintermärchen – auf der Freilichtbühne unter der Regie von Gunter Hauß geben.

Badische Zeitung, 18.05.2020