Lumpaci Vagabundus
oder Das liederliche Kleeblatt. Eine Zauberposse von Johann Nepomuk Nestroy in einer Bearbeitung von Franz Rieder
In einen allzu irdischen Wettstreit sind die Geister Die Freiheit, Der Gute Wille, Das Glück, Die Versuchung und der böse Geist Lumpacivagabundus, zuständig für Leichtsinn, verstrickt. Lumpacivagabundus und die Versuchung verderben die Menschheit, Glück und Guter Wille unterliegen ihnen allenthalben. Die Freiheit setzt eine Belohnung aus, wenn Glück und Guter Wille drei Menschenkinder auf den Pfad der Tugend führen.
Die drei menschlichen Versuchskaninchen stellen die guten Geister vor eine scheinbar unlösbare Aufgabe, handelt es sich doch um fahrende Handwerksgesellen, denen nichts Menschliches fremd ist: Der Schneider Zwirn ist ein Draufgänger und ein Schürzenjäger, der Schuster Knieriem ein notorischer Säufer mit Hang zu apokalyptischen Visionen und der Schreiner Leim ein verzweifelt eifersüchtig Liebender.
Das Kleeblatt zieht als frisch formierte Spaßguerilla in ein Wirtshaus ein, wo es lügt, betrügt, säuft und flirtet. Eine Losnummer, die alle drei in einer kurzen, durchzechten Nacht träumen, gibt ihrem Schicksal eine Wendung. Sie gewinnen viel Geld und teilen es gerecht untereinander auf. Nun müssen sie sich trennen, versprechen einander aber, sich zum Jahrestag ihres Gewinns beim Meister Hobelmann, dem Patron Leims, zu treffen.
Was sich dem braven Leim an diesem Jahrestag bietet, ist ein Bild des Jammers, und Lumpacivagabundus und die Versuchung haben ihr Ziel so gut wie erreicht...