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Fesselnde Verfolgungsjagden, rasante Rollenwechsel

Im Stück „Die 39 Stufen“ zeigt das Theater im Steinbruch, wie kurzweilig zweieinhalb Stunden sein können – noch Tickets für den Sonntag erhältlich

Auf der Maja-Bühne führt das Theater im Steinbruch derzeit „Die 39 Stufen“ auf. Am Freitagabend fand vor ausverkauftem Haus die Premiere statt. 150 Gäste erlebten eine fesselnde Verfolgungsjagd mit vier glänzend aufgelegten Schauspielern und ganz vielen großartigen Kleinigkeiten.
Im Jahr 1935 entwickelte der Regisseur Alfred Hitchcock aus der Buchvorlage von John Buchan diesen ersten Actionstreifen der Filmgeschichte. Darin geht es um den kanadischen Touristen Richard Hannay (Michael Schäfer), der in einem Londoner Theater auf eine Frau (Jasmin Baumgratz) trifft, die behauptet, eine britische Spionin auf der Flucht vor ausländischen Agenten zu sein.

Am nächsten Morgen hat die Spionin ein Messer im Rücken. In ihren letzten Worten erwähnt sie die „39 Stufen“, dann ist sie tot. Doch nun sind die Agenten (Gunter Hauß und Hans Bürkin) auch hinter Hannay her. Unter Mordverdacht reist er quer durch England, um herauszufinden, was es mit den ominösen 39 Stufen auf sich hat. Es entwickelt sich eine rasante Verfolgungsjagd, in der Hannay an typisch britischen Orten auf ganz unterschiedliche Charaktere trifft.

Bei der Premiere am Freitagabend waren die rund 150 Gäste restlos begeistert. Mit schauspielerischer Klasse und immenser Wandlungsfähigkeit hüpften die vier Akteure von einer Rolle in die nächste. Obwohl actionreiche Verfolgungsszenen und ruhige Szenen sich immer wieder abwechselten, floss das Stück. Das Publikum wurde eins mit dem Quartett. Kurzweiliger können zweieinhalb Stunden kaum sein.

Je länger die Aufführung dauerte, desto mehr hatte man das Gefühl, dass die Schauspieler ihre Rollen spürbar zelebrierten. So begeisterten Hans Bürkin als verquert autistischer Wissens-Nerd („Mister Memory“), Jasmin Baumgratz als dominanter Agentenvamp mit rollendem R („Annabella“) und Gunter Hauß als Sprachkünstler, der mal berlinerisch (Milchmann), mal plattdeutsch (Pensionswirtin) textete, mal auch den schmierigen Agenten gab. Michael Schäfer hingegen spielte konstant formidabel den nach Gerechtigkeit dürstenden und doch etwas kauzigen Spontan-Agenten Hannay – nie verlegen um eine neue Liebschaft. James Bond lässt grüßen!

So richtig betont wurden die Rollen durch den reduzierten Einsatz von Bühnenbildern und Requisiten. Den Akteuren genügte eine aufstellbare Türe, um den Übergang zwischen zwei Räumen darzustellen. Eine Kiste diente mal als Rednerpult, mal als Zugabteil, mal auch als Motorhaube eines Autos. Der Rest wurde der Fantasie überlassen. Besonders schön: in einer Szene fiel versehentlich der Türgriff ab. Die Schauspieler improvisierten diesen kleinen Zwischenfall humorvoll weg.
Eine besondere Bedeutung kam der Tontechnik zu. Gut sichtbar bedienten Pascal Jessen und Barbara Seyfarth am Bühnenrand ein schier endloses Repertoire an Geräuschrequisiten. Punktgenau zu den Bewegungen der Schauspieler erklangen Hupen, Luftballons, Trillerpfeifen oder auch Folie. Über ein Mikro wurde das Ganze wirkungsvoll verstärkt. Am Mischpult spielte Michael Kraus zudem die Tonspuren ein. Insgesamt 230 Einsätze standen auf seiner Liste. Auch diese sorgten dafür, dass die Episoden nahtlos ineinander übergingen.

„Das Besondere an den 39 Stufen ist, dass man so wenig Material braucht und doch so viel passiert“, sagte Regisseurin Simone Allweyer. Schon vor zwei Jahren hatte sie das Stück mit den vier Schauspielern aufgeführt. Im November habe man im neuen Vereinsheim mit den Proben angefangen. Erst in den letzten zwei Wochen sei auf der Bühne in der CineMaja geübt worden. „Dieses Stück ist eine richtige Herzensangelegenheit“, so Allweyer. Am kommenden Freitag, Samstag und Sonntag werden die „39 Stufen“ jeweils um 20.30 Uhr aufgeführt. Für die letzte Vorstellung gibt es noch ganz wenige Tickets.

Emmendinger Tor, 30.01.2019

Geheimnis um die „39 Stufen“

Alfred Hitchcocks Agententhriller auf der Maja-Bühne

Das Theater im Steinbruch spielt Alfred Hitchcocks Agententhriller „Die 39 Stufen“. Am Freitag, 25. Januar, um 20.30 Uhr hebt sich der Vorhang der Kleinkunstbühne der CineMaja, Steinstraße 2/2 für die Premiere.

Die preisgekrönte Bühnenfassung von Patrick Barlow nach Alfred Hitchcocks Film auf dem Jahre 1935 bewahrt die Action des Originals, begeistert die Zuschauer aber mit noch mehr Humor. Denn in diesem haarsträubenden Agententhriller agieren vier Schauspieler in weit mehr als 39 Rollen in rasanten und teils urkomischen Rollen- und Szenenwechseln. Die Begleitgeräusche werden live auf der Bühne erzeugt. Mit ebenso einfachen wie originellen Bühnenelementen werden Verkehrsmittel, Landschaften, Bauten und Räume angedeutet. Das Grundmuster der Geschichte kennt man aus einigen Hitchcock-Filmen. Der Held der Geschichte, der vom Leben gelangweilte Richard Hannay, wird durch Zufall in eine Spionageaffäre verwickelt. Nach einem Mord in seiner Londoner Wohnung gerät er unschuldig unter Verdacht und muss nun herausfinden, was sich hinter den mysteriösen „39 Stufen“ verbirgt, um sowohl seinen eigenen Hals zu retten als auch die Bedrohung für sein Land abzuwehren.

Die weiteren Vorstellungen auf der Maja-Bühne folgen am Samstag und Sonntag, 26. und 27. Januar sowie am Freitag, 1. Februar und am Samstag und Sonntag, 2. und 3. Februar.

Emmendinger Tor, 23.01.2019

Verfolgungsjagd im schottischen Moor

Das Winterstück des Theaters im Steinbruch „Die 39 Stufen“ feiert am Freitag Premiere

Das Theater im Steinbruch führt Alfred Hitchcocks „Die 39 Stufen“ nach einer Bearbeitung von Patrick Barlow auf. Die Premiere des Winterstücks ist am 25. Januar. Dafür probt das Theaterensemble unter der Regie von Simone Allweyer derzeit jeden Abend.

„Die 39 Stufen” ist eine Krimikomödie mit einer Verfolgungsjagd quer durch Schottland und England. Bereits im Winter 2017 spielte das Ensemble dieses Stück. Der schottische Schriftsteller John Buchan schrieb das zu Grunde liegende Buch 1915 und ließ die Verschwörungs- und Mordgeschichte in London beginnen und in Schottland enden. Alfred Hitchcocks Verfilmung des Buches aus dem Jahre 1935 gilt als einer der ersten Actionfilme der Geschichte.

Mit viel Action, aber auch mit viel Humor begeistert auch die Bühnenfassung von Patrick Barlow nach einem Originalkonzept von Simon Corble und Nobby Dimon aus dem Jahre 2005, die unter anderem als Best Comedy mit dem Laurence Olivier Award ausgezeichnet wurde.

Die Geschichte folgt bekannten Hitchcock-Mustern: Der vom Leben gelangweilte Richard Hannay wird durch Zufall in eine Spionageaffäre verwickelt. Nach dem Fund einer Leiche in seiner Londoner Wohnung gerät er unschuldig unter Mordverdacht und muss nun herausfinden, was sich hinter den mysteriösen 39 Stufen verbirgt, um sowohl seinen eigenen Hals zu retten als auch die Bedrohung für sein Land abzuwehren. Hannay flieht nach Schottland, um selbst den Mordfall aufzuklären und seine Unschuld zu beweisen. Im Zug nach Schottland begegnet er der schönen Pamela, die ungewollt in den Fall verwickelt wird. Gemeinsam mit ihr flieht er und landet schließlich in den verregneten Highlands in der Pension des Ehepaares McGarrigle. Der Szenenwechsel nach Schottland wird musikalisch und optisch mit Dudelsackmusik und Kiltträgern eingeleitet.

Nur vier Schauspieler bestreiten die gesamte Aufführung und spielen dabei in weit mehr als 39 verschiedenen Rollen. Die männliche Hauptperson Richard Hannay (Michael Schäfer) bleibt, während Jasmin Baumgratz, sein weiblicher Gegenpart, die drei weiblichen Rollen Annabella Schmidt, Pamela und Margret spielen wird. Alle anderen Rollen – egal ob weibliche oder männliche – werden von Gunter Hauß und Hans Bürkin verkörpert. In einer Szene wechseln die beiden zwischen bis zu fünf Rollen hin und her und der Wechsel vollzieht sich zum Teil in Sekundenschnelle.

Für Liveakustik und Ton- und Musikeinspielungen sorgen Pascal Jessen und Barbara Seyfarth. Die Akustiker werden links auf der Bühne sitzen und mit verschiedenen Hilfsmitteln oder ihrer Stimme Geräusche erzeugen. Sie simulieren rund 50 Geräusche wie zum Beispiel Donner mit einem Blech, das geschüttelt wird, und spielen auch Stücke wie die inoffizielle schottische Nationalhymne „Scotland the brave“ auf der Blockflöte.

Das Stück macht sehr viele Schauplätze und Szenenwechsel notwendig und es braucht sehr viele verschiebbare Requisiten. Stühle dienen als Autositze, eine Leiter als Berg und ein Duschvorhang als Wasserfall. Eine wichtige Aufgabe haben daher Cecile Reif und Rebecca Schneider hinter der Bühne. Sie sind dafür zuständig, dass alles zur richtigen Zeit auf der Bühne bereitsteht. Bei der Regie wird Allweyer von Ina Kreis und Rebecca Willmes unterstützt.

„Die Besucher erwartet eine sehr flotte, lustige und energiegeladene Komödie und Schauspieler, die in viele verschiedene Rollen schlüpfen“, erklärt Simone Allweyer. „Das Stück lebt vom Timing und von den vielen Requisiten. Das ist das Winterstück mit den meisten Requisiten“, so die Regisseurin. „Für die Helferinnen hinter der Bühne gibt es viel zu tun und sie machen das wirklich toll. Aber auch die Schauspieler betreiben mit den ständigen Rollenwechseln Leistungssport auf der Bühne“, lobt sie. Wer wissen möchte, ob es Hannay gelingt, den Fall zu lösen, was aus ihm und Pamela wird und was hinter den 39 Stufen steckt, darf sich das Stück nicht entgehen lassen.

Badische Zeitung, 22.01.2019