Bill Bo und seine Bande
Theaterstück nach dem Kinderbuch von Josef Göhlen
Der berüchtigte Räuber Bill Bo hat sich mitten im Dreißigjährigen Krieg mitsamt seiner Bande aus Halsabschneidern in einem Wirtshaus am Rhein versteckt. Er plant nämlich, die Wasserburg Dingelstein zu erobern, welche sich auf einer kleinen Insel mitten im Fluss befindet. Dingelstein ist nur schwach verteidigt, und ein Überraschungsangriff würde sicherlich Erfolg haben. Derzeit leben auf der Burg neben einer dreiköpfigen Wachmannschaft nur noch der Graf von Dingelstein, seine Tochter Ding-Ding und eine Haushälterin.
Die Wirtin flüchtet sich allerdings in einem unbewachten Augenblick zur Burg und warnt die Bewohner. Und Ding-Ding setzt sich in den Kopf, die Räuberbande nun eigenhändig auszukundschaften. Nur mit der Hilfe eines sprechenden Eichkaters namens Willi und dem Reiher Wally macht sie sich auf den Weg, um die Burg zu schützen...
Bill Bo ist ein Theaterstück für eher kleine Kinder; es kommt niemand zu Schaden, und gerettet wird die Burg von dem tapferen Mädchen Ding-Ding. Wenn es der Spannung nützt erkennt die Wirtin die Banditen nicht mehr wieder, obwohl sie erst kürzlich einige Tage mit ihnen zusammen war und sie keineswegs besonders gut verkleidet sind. Aber das stört bei einem so schönem Klassiker der deutschen Kinderliteratur nicht im geringsten.
In der Theaterfassung gibt es allerdings eine reichhaltigere Charakterisierung der Bandenmitglieder durch „running gags“. So verwechselt der Ungar etwa ständig den Rhein mit „schönes blaues Donau“, und diese witzigen Beigaben kommen im Buch nicht vor. Auch die Lieder sind im Buch so nicht vorhanden. Auch als Erwachsener hat man durchaus noch seinen Spaß an dem Werk.
Singt daher alle mit:
„Bill Bo und seine Bande
zieht lang schon durch die Lande
und weil man sie nicht fangen kann
hängt keiner am Galgen dran...“