Presse

Glanzvolle Theaterpremiere des Winterstücks „Angstmän“

Am vergangenen Samstag feierte das Winterstück des Theaters im Steinbruch, „Angstmän“ von Hartmut El Kurdi, Premiere in der ZPE-Festhalle

Das spannende, witzige und zuweilen gefühlvolle Stück kam bei den etwa 100 Besuchern glänzend an. Seit November proben die drei Darsteller Gunter Hauß (Angstmän), Simone Bruder (Jennifermän) und Michael Schäfer (Pöbelmän) unter der bewährten Regie von Simone Allweyer (Kulturpreisträgerin 2005) und unter Mitwirkung des Technikspezialisten Michael Kraus und der Regieassistentinnen Steffi Bruder und Alexandra Wipfler dieses Stück. Das Ergebnis ist ein pädagogisch wertvolles Theaterstück für Kinder ab sieben Jahren, das ohne „erhobenen Zeigefinger“ auskommt. Das kleine aber feine Ensemble legt erstaunliches schauspielerisches Talent an den Tag. Ausdrucksstark und textsicher hauchen die Darsteller ihren Rollen Leben ein. Dabei merkt man von der ersten Minute an, dass sie riesigen Spaß am Theaterspielen haben und das Publikum geizte nicht mit Applaus.

Kurzweiliges Stück: Wie viele andere Kinder hat auch die kleine Jennifer Angst im Dunkeln. Sie schafft sich ihre eigene Traumwelt, in welcher der zerknautschte Superheld „Angstmän“ auf der Flucht vor dem bösartigen „Pöbelmän“ auftaucht. Die beiden „Schisshasen“ wachsen schließlich über sich hinaus und zeigen dem dicken „Pöbelmän“, was eine echte Harke ist.

Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten, schließlich wird das Stück am kommenden Samstag und Sonntag, 21. und 22. Januar (jeweils um 15 Uhr), nochmals an gleicher Stelle aufgeführt. Diesen kurzweiligen Theaterspaß für die ganze Familie sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen.

Emmendinger Tor, 18.01.2006

Nicht allein mit der Angst

Mit dem Winterstück “Angstmän” hat das Theater im Steinbruch einen exzellenten Griff getan

 Elf Jahre alt und abends alleine zu Hause, dass das nicht immer nur lustig ist, zeigt das Winterstück des “Theaters im Steinbruch”, das am Samstagmittag in der Festhalle im Zentrum für Psychiatrie seine Premiere feierte. Mit dem Kindertheaterstück “Angstmän” von Hartmut El Kurdi hat die Theatergruppe dabei einen exzellenten Griff getan.

Jennifer Mann, elf Jahre alt, geht es wie vielen Kindern. Die Eltern sind geschieden, die Mutter muss kurzfristig im Nachtdienst einspringen. “Klasse” findet das Jennifer zunächst, der richtige Zeitpunkt für “die Liste” : Endlich mal alles tun, was die Eltern so verbieten. Simone Bruder verkörpert glaubhaft die Rolle der elfjährigen Jennifer, die schnell den Gefallen am abendlichen Alleinsein verliert. Stattdessen schleicht sich still und heimlich die Angst ein und zwar im wahrsten Sinn des Wortes: “Angstmän” (ein wunderbar furchtsamer Gunter Hauß) sitzt im Schrank. Ein “Superman” im Angsthaben, mit Sturzhelm und Knieschonern oder “ein fanatischer Angstbeutel”, wie er sich selbst beschreibt.

El Kurdi hat mit der Konträrfigur zum bekannten Comichelden einen Helden geschaffen, der das Phänomen Angst in Extrema auslebt. Regisseurin Simone Allweyer setzt ihn so in Szene, dass gerade diese Überzogenheit Kinder und Erwachsene richtig zum Lachen bringt. Angstmän hat sich verflogen auf der Flucht vor “Pöbelmän”, dem fiesesten “Superheldenschwein aller Galaxien”. Szenenapplaus gab es für den ersten Auftritt von Michael Schäfer, der mit einem äußerst effektvollen Kostüm einen wunderbaren Gegenspieler zu Jennifer und Angstmän abgibt. Schön schräg die “Quälereien” des Pöbelmän: Lieder singen mit roter Federboa, schlechte Witze erzählen oder Folterkitzeln.

Am Wendepunkt der Geschichte wird aus Jennifer Mann dann Jennifermän, die mit ihrem Mut letzten Endes sogar eine Versöhnung von Angstmän und Pöbelmän herbeiführen kann.

Ein Stück zum Thema “Alleinsein” also mit durchaus auch zahlreichen pädagogischen Hintergedanken, die aber allesamt in so witzigen Dialogen und Szenen verpackt sind, dass sowohl bei Kindern und Zuschauern eindeutig der Spaß im Vordergrund stehen und der erhobene Zeigefinger getrost in der Tasche bleiben darf. Ein Drei-Personen-Stück mit einer gelungen Besetzung, drei Schauspieler die richtig viel Leben auf die Bühne bringen: “Angstmän” ist in der Version des “Theater im Steinbruch” eine empfehlenswerte Alternative zum Comichelden, wie ihn jeder kennt.

Badische Zeitung, 17.01.2006

„Spannend und wahnsinnig witzig“

BZ-INTERVIEW mit Simone Allweyer, Regisseurin des “Angstmän”, der am Samstag Premiere hat

Das “Theater im Steinbruch” führt auch in diesem Jahr wieder ein Winterstück für große und kleine Kinder auf: “Angstmän” von Hartmut El Kurdi. Regie führt Simone Allweyer, die im vergangenen Jahr zusammen mit ihrem Mann den Kulturpreis der Stadt Emmendingen erhalten hat. Sylvia-Karina Jahn sprach mit ihr.

BZ: Im Frühjahr und Sommer üben und proben Sie für die Freilichtsaison des “Theaters im Steinbruch”, dann gibt es eine kleine Herbstpause und die Wintersaison beginnt auch schon. Ganz schön stressig – warum tut man das, kommt man überhaupt zum Luftholen?
Allweyer: Ein bisschen ist das Theaterspielen wie eine Sucht – das ist schon so. Andere joggen wie die Wilden durch den Park.
BZ: Seit wann proben Sie für “Angstmän”, und wie groß ist der Zeitaufwand?
Allweyer: Wir proben seit Anfang November dreimal die Woche. Das hat die Beteiligten anfangs etwas erschreckt, aber es ist doch eine sehr kurze Zeit, weil ja die Weihnachtspause dazwischen liegt. Es macht sehr viel Spaß mit einem so kleinen Ensemble, man hat wenig organisatorischen Aufwand.
BZ: Was hat Sie und die Schauspieler (Simone Bruder, Gunter Hauß und Michael Schäfer) an diesem Stück so gereizt, warum wurde es ausgewählt?
Allweyer: Der Tipp stammt von einer Mutter, deren Kind im Kinderstück mitgewirkt hat. Ich habe mir die CD angehört und war begeistert, vom Sprachlichen, von dem Witz – ich konnte es mir sofort auf der Bühne vorstellen. Dann habe ich es Gunter Hauß gezeigt, der hat nur gefragt: ’Wann inszenierst du das?’ Das Stück ist spannend, wahnsinnig witzig, es enthält Gefühle und ist meines Erachtens lehrreich für Kinder. Teilweise ist es auch ein bisschen gruselig – deswegen sagen wir, es ist für Kinder ab sieben Jahren geeignet.
BZ: Also ein Stück mit pädagogischem Nutzen, aber ohne erhobenen Zeigefinger?
Allweyer: Ich würde sagen ja, denn es ist ja sehr lustig. Und es befasst sich mit der Problematik von Kindern, die allein zu Hause sind, Angst im Dunkeln haben: Wie geht man damit um? Die kleine Jennifer im Stück schafft sich ihre Fantasiewelt.
BZ: Worauf dürfen sich die Zuschauer besonders freuen?
Allweyer: Auf einen vergnüglichen Nachmittag mit viel Spannung; ich finde, die Drei, unser Tontechniker Michael Kraus und meine Regieassistentinnen Steffi Bruder und Alexandra Wipfler machen es ganz toll. Auch gibt es ein kleines Musikstück, das der “Entenmann” Michael Bach für uns geschrieben hat.
BZ: Steht schon fest, was das Theater im Steinbruch im Sommer spielen wird?
Allweyer: Im Prinzip ja, aber damit muss sich noch der Vorstand befassen – und vorher wird nichts verraten!

Angstmän, Kinderstück des Theaters im Steinbruch; Premiere morgen, Samstag, 15 Uhr in der Festhalle des ZPE. Weitere Aufführungen sind am 15., 21. und 22. Januar, immer 15 Uhr. Vorverkauf bei Optik Wipfler oder Reservierung unter www.theater-im-steinbruch.de

Badische Zeitung, 13.01.2006

„Angstmän“ und „Pöbelmän“

Theater für Kinder im ZPE

Auch in diesem Jahr wird das “Theater im Steinbruch” ein Winterstück für große und kleine Kinder zur Aufführung bringen. In Zusammenarbeit mit “Komm”, der Veranstaltungs-Organisation für kulturelle Events des Zentrums für Psychiatrie Emmendingen (ZPE), wird an zwei aufeinander folgenden Wochenenden das Kinderstück “Angstmän” von Hartmut El Kurdi gespielt.

Zum Inhalt: Jennifer ist alleine zu hause. Sie findet den Feigling Angstmän im Schrank kauernd vor. Er hat sich auf der Flucht vor dem widerwärtigen Pöbelmän hier versteckt. Dieser dringt in die verbarrikadierte Wohnung ein und treibt Angstmän in die Flucht. Nun wird die arme Jennifer von Pöbelmän drangsaliert. Doch plötzlich taucht Angstmän wieder auf.

Regie führt Simone Allweyer. Schauspieler sind Simone Bruder, Gunter Hauß und Michael Schäfer. Die Aufführungstermine sind am Samstag, 14. Januar, Sonntag, 15. Januar, Samstag, 21. Januar und Sonntag 22. Januar in der Festhalle des ZPE, Neubronnstraße. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 15 Uhr (Einlass 14.30 Uhr). Karten können im Vorverkauf bei Optik Wipfler (Emmendingen, Kenzingen, Waldkirch) und an der Tageskasse erworben werden. Außerdem ist eine Reservierung unter www.theater-im-steinbruch.de möglich.

Badische Zeitung, 03.01.2006